GOTISCHE IMPRESSIONEN

Kathedralen und Claude Monet in Nordfrankreich

24. bis 30. September 2024

Busreise ab Köln

Lächelnde Engel am Portal der Kathedrale von Reims

Der Weg durch Frankreichs Norden von der Region Grand-Ouest bis zur Normandie im Nordwesten, führt durch zahlreiche pittoreske Städtchen wie Noyon, Laon, Evreux oder Germain-de-Fly....
Selbst wenn man es nicht erwartet, auch in diesen kleinen Orten finden sich herausragende Zeugnisse einer Bauart von Weltrang!

1144 war der Chorumgang der dem französischen Nationalheiligen geweihten und seit dem 6. Jahrhundert als Grabstätte fast sämtlicher fränkischer und französischer Könige genutzten Klosterkirche Saint-Denis vollendet. Damit war der Grundstein zur seit der antike ersten und vielleicht bis heute einzigen grundsätzlich neuen Bauart in der Geschichte Europas gelegt: der der französischen Kathedralgotik.
Das Neue in Saint-Denis bestand in einer komplett anderen Auffassung vom umbauten Raum. Nicht mehr der lastende und umschließende Stein, sondern das durch diaphane Glaswände strömende Licht sollte ihn definieren.
Um dieses Ziel zu erreichen mussten geniale Baumeister völlig neue konstruktive Gestaltungen wie den Spitzbogen, das Rippengewölbe oder ein offenes Strebesystem entwickeln.

Markus Eckstein, der sich seit vielen Jahren mit Symbolik und Bedeutung mittelalterlicher Architektur befasst, wird Ihnen auf dieser Reise nicht nur die Formentwicklung der französischen Kathedralgotik von den Anfängen bis zu den klassischen Höhepunkten in Reims und Amiens vorstellen, sondern auch die geistesgeschichtlichen Grundlagen dieser Bauart.

Blick auf die Südwand der Kathedrale von Amiens

Komplementär dazu gestaltet sich der zweite Schwerpunkt dieser Reise:
Im Musée des Beaux-Arts in Rouen befindet sich auch eines der Bilder aus Claude Monets berühmter Serie La Cathedrale de Rouen, in welcher er die wechselnden Lichtstimmungen an der Westfassade der hiesigen Metropolitankirche eingefangen hatte.
Das Interesse am Licht als eigentlicher Gestalter von Raum und Fläche verbindet die französische Kathedralgotik des hohen Mittelalters eng mit der impressionistischen Malerei der frühen Moderne.

Ein Besuch in Monets grandiosem Garten in Giverny, in welchem der Grandseigneur des Impressionismus sich in der glitzernden Oberfläche eines Seerosenteichs die eigene Vorlage für seine Serie Les bassins aux Nympheas schuf, vermag dies auf sinnlich angenehmste Weise zu verdeutlichen.

Claude Monets Gartenparadies in Giverny


REISELEITUNG: Markus Eckstein



REISEPREIS: 1690€ (EZ-Zuschlag: 408 €)

Leistungen

  • 2 Übernachtungen mit Frühstück im ****Best Western Plus Hôtel des Francs in Soissons
  • 4 Übernachtungen mit Frühstück im **** Hotel Mercure Cathedrale in Rouen
  • alle Busfahrten in einem modernen klimatisierten Reisebus
  • 2 Abendessen im Hotel (ohne Getränke)
  • alle Eintritte und Führungen wie im Reiseprogram beschrieben
  • Einführungen zu den kunst- und architekturhistorischen Themen während der Busfahrten durch Markus Eckstein
  • VOX Tourguide System
  • Insolvenzsicherungsschein
  • Reiseleitung Markus Eckstein

mindestens 16, maximal 24 Teilnehmer*innen

Ablauf



Dienstag, 24. September 2024

DIE KÖNIGSKATHEDRALE VON REIMS

Um 8 Uhr starten wir in Köln. Mit dem Reisebus geht es zunächst nach Reims. Die große Kathedrale der Stadt, in der über Jahrhunderte die Könige Frankreichs gekrönt wurden, ist einer der glanzvollsten Höhepunkte der französischen Kathedralgotik. Seit 2011 werden die Chorfenster Marc Chagalls von den historisch anspielungsreichen abstrakten Fenstern Imi Knoebels gerahmt.

Nach der Mittagspause mit Zeit zur freien Verfügung und der Führung in der Bischofskirche geht es weiter nach Soissons. Dort beziehen wir im zentral gelegenen Best Western Plus Hôtel des Francs für zwei Nächte Quartier und lassen den Anreisetrag bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

 

Mittwoch, 25.September 2024

LAON, NOYON, SOISSON

Die Kathedralen der Städte Laon und Noyon sind bedeutende Pionierbauten der Frühgotik. Majestätisch überragen die mächtigen Bauwerke die pittoresken Orte.
In Laon wurde zum ersten Mal und zugleich umfassend das  Motiv der Fensterrose angewendet.

Die Kathedrale von Soissons ergänzt unsere Tagestour entlang des Dreiecks der nahen beieinander liegenden Städte der Picardie. Hier in der Stadt unseres ersten Quartiers finden sich auch die eindrucksvollen Überreste der ehemaligen Abteikirche Saint-Jean-des-Vignes.

 

Donnerstag, 26.September 2024

SCHLOSS CHANTILLY, SAINT DENIS

Am dritten Reisetag ziehen wir weiter:
Das Schloss von Chantilly ist sowohl durch seine herrliche Parkanlage als auch durch die Kunstsammlung der Prinzen von Bourbon-Condé, sowie durch sein Pferdegestüt weltweit bekannt.
Das Musée Condé beherbergt eine der größten privaten Kunstsammlungen der Welt. Herausragend ist die Handschriftensammlung mit einer originalen Gutenberg-Bibel und dem berühmten Stundenbuch Très Riches Heures des Duc de Berry.

Am Nachmittag besichtigen wir die im Norden von Paris gelegene ehemalige Abteikirche Saint-Denis. Sie ist der eigentliche Gründungsbau der Gotik. Bereits um 1140 hatte ihr damaliger Abt Suger im Sinne der neuplatonischen Lichtmetaphysik ein völlig neues Raumkonzept entwickelt, das im Wesentlichen in der Abfolge lichtdurchfluteter Raumteile besteht.  Die konstruktiven Merkmale der Gotik (Spitzbogen, Rippengewölbe, Strebesystem) sind Folgen der Sugerschen Lichtarchitektur.

Am Abend kommen wir schließlich in Rouen an, wo wir uns für die nächsten vier Nächte im Hotel Mercure Cathedrale einquartieren.

Feitag, 27. September 2024

ROUEN

Am Freitag bleiben wir in Rouen, der Stadt mit den malerischen, von mittelalterlichen Fachwerkhäusern gesäumten Straßen und Gassen. Wenn wir dort die nächste großartige Kathedrale der französischen Gotik besichtigen, schlagen wir auch die Brücke zum nächsten Themenschwerpunkt:  Der große Meister des Impressionismus Claude Monet hat sich durch das ständig sich wandelnde Clair-obscur der Flamboyantfassade der Kathedrale Notre-Dame zu einer seiner berühmtesten Gemälde-Serien anregen lassen: 33 Mal(!) hat er die Fassade zu unterschiedlichen Tageszeiten festgehalten. Eine Fassung sehen wir am Nachmittag auch im Musée des Beaux Arts, einem der größten Kunstmuseen Frankreichs, das nicht nur wegen seiner Impressionisten-Sammlung spannend ist.

 

Samstag, 28. September 2024

SAINT GERMER DE FLY, BEAUVAIS

Was mit den aufregenden Neuerungen 1140 in Saint Denis startete, hat in der gesamten Region um Paris einen nie dagewesenen Überbietungswettbewerb ausgelöst. Immer höher und weiter spannten sich die Gewölbe, immer größer wurden die Lichtwände der Fenster. Geniales Können und stetig anwachsende Erfahrung der Baumeister konnten allerdings in Verbindung mit einem geradezu hybriden Wagemut dramatische Rückschläge nicht verhindern. 1284, neun Jahre nach Vollendung des Chors, stürzten Gewölbe der Kathedrale in Beauvais hernieder und der Bau musste unter Verdopplung ihrer Pfeilerzahl neu errichtet werden

 

Sonntag, 29.September 2024

GIVERNY, ÉVREUX

Claude Monets Garten in Giverny ist ein Ort an dem Kunstliebhaber und Gartenfreunde gleichermaßen ins Schwärmen geraten. 50 Jahre war der Künstler alt, als er das Haus und ein angrenzendes Grundstück in der Normandie kaufen konnte. Dort legte er zunächst einen herrlichen Ziergarten an und später den weltberühmten Jardin d’eau mit der japanischen Brücke und den zahllosen Seerosen.

Nach einem ausgiebigen Besuch und anschließendem Mittagessen besichtigen wir am Nachmittag die Kathedrale Notre-Dame in Évreux. Mit Blick auf deren grandiose Nordfassade im Flamboyant-Stil erweist sich noch einmal, wie es den spätgotischen Baumeistern Frankreichs gelungen war, die Lichtwirkung des Kathedralinnern auf das steinerne Außenwerk zu übertragen und inwiefern solches Steinwerk für Claude Monet von gleichem Interesse sein konnte wie die schillernde Lichttextur seiner in Giverny entstandenen berühmten Seerosenbilder.

 

Montag, 30.September 2024

AMIENS, HEIMREISE

Schließlich machen wir uns wieder auf die Heimreise. Auf dem Rückweg ist ein weiterer Höhepunkt unverzichtbar: Die Kathedrale von Amiens mit ihren herausragenden Portalskulpturen und dem berühmten Fußboden-Labyrinth zählt zu den drei großen „klassischen Kathedralen“ der französischen Gotik. Neben der Kirche in Beauvais ist Notre Dame d‘Amiens auch das wichtigste Vorbild für den wenig später begonnen Dom zu Köln. Der Vergleich zeigt, wie das in Amiens zu hoher Vollendung der klassischen Kathedralgotik Geführte in Köln noch einmal eine letzte Steigerung erfahren konnte.

 

Änderungen vorbehalten

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