MODIGLIANI in Stuttgart

Kunst- und Architekturreise in die Landeshauptstadt im Südwesten

01. - 03. Dezember 2023

Pauschalreise mit Eigenanreise

max. 18 Teilnehmende


Er war ein Bohèmien wie aus dem Bilderbuch. Er war genau so wie es unserer liebgewonnenen Vorstellung vom Leben jener jungen Künstler entspricht, die Anfang des 20.Jahrhunderts die zwielichtigen Gassen des Montmartre-Hügels oder des Quartier Latins bevölkerten: Amadeo Modigliani, der Italiener in Paris, der gutaussehende aber bettelarme Künstler aus Livorno, der in den kurzen Jahren, die ihm bis zu seinem sehr frühen Tod mit nur 35 Jahren blieben, ein beeindruckend umfangreiches malerisches und bildhauerisches Oeuvre hinterlassen hat.
Sein nahezu ausschließliches Thema war der Mensch: stilisierte Köpfe, ob Idealgestalt oder Porträt einer konkreten Person – und natürlich seine berühmten Akte – immer weiblich und immer jung und natürlich vermuten wir hier stets gerne seine zahllosen Affären als Modelle dargestellt.
Vielleicht ein wenig zu viele und zu grobe Klischees!?!

Eine große Ausstellung "MODIGLIANI. Moderne Blicke" in der Stuttgarter Staatsgalerie (in Zusammenarbeit mit dem Museum Barberini in Potsdam, wo sie im Anschluss zu sehen sein wird) bietet Gelegenheit, unser Bild von einem der berühmtesten Künstler der frühen Moderne zu überprüfen und zu ergänzen. 60 seiner Gemälde werden in der großen Schau Werken von Künstlerinnen und Künstlern wie Paula Modersohn-Becker, Egon Schiele oder Gustav Klimt gegenübergestellt.


Allen die am Künstler und seiner Zeit interessiert sind, empfehlen wir die folgende wunderschöne Dokumentation des Senders ARTE:


Um den Ausstellungsbesuch haben wir ein abwechslungsreiches Programm für eine verlängerte Wochenendreise zusammengestellt, bei der neben der Bildenden Kunst auch die Geschichte der Modernen Architektur eine zentrale Rolle spielt:
Der Bau der Stuttgarter Staatsgalerie, der zwischen 1979 und 1984 nach Plänen des britischen Architekten James Sterling errichtet wurde, war einst eines der Aufsehen erregendsten Museumsbauten in Europa und gilt als wichtiges Beispiel des architektonischen Stils der "Postmoderne".


Auf einem Hügel im Nordwesten der Stadt liegt die Weißenhof-Siedlung.
Im dazugehörigen Museum, das in einem zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten Bau des Architekten Le Corbusier untergebracht ist, erfahren wir spannende Details über die 1927 als Mustersiedlung klassisch-modernen Bauens entstandene Siedlung, an deren Errichtung zahlreiche weitere weltberühmte Architekten wie etwa Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Hans Scharoun oder Peter Behrens beteiligt waren.

Vom Beginn des 21. Jahrhundert schließlich stammt der Kubus-Bau des Kunstmuseums Stuttgart der Berliner Architekten Hascher und Jehle. Höhepunkt der zweiten wichtigen Kunstsammlung in der Hauptstadt Baden-Württembergs ist das berühmte "Großstadt-Triptychon" von Otto Dix - Inbegriff der Deutschen Kunst der wilden "Goldenen 20er".


Als letzten besonderen Höhepunkt erleben wir am Sonntag vor der Abreise noch eine spannende Führung auf einer der interessantesten und zugleich umstrittensten Baustellen unserer Zeit: "Stuttgart 21" - das ist ein Reizwort, das zahlreiche Gemüter in emotionale Wallung bringt.
Ob sich das Projekt als sinnvolle Strukturmaßnahme bewährt oder als irrsinniges Milliardengrab herausstellt, wird sich in der Zukunft zeigen. Dass die künftige Bahnsteighalle mit ihren vom Architekten Frei Otto kühn erdachten "Kelchstützen" ein weltweit Aufsehen erregendes Raumerlebnis bieten wird, steht dagegen bereits jetzt fest.



REISELEITUNG: Ulrich Forster


REISEPREIS: 640 € (Zuschlag Doppelzimmer zur Einzelnutzung: 119 €)


Leistungen

  • 2 Übernachtungen im ****Hotel Motel One Stuttgart Mitte inkl. Frühstück
  • Eintritte: Stuttgarter Staatsgalerie, Kunstmuseum Stuttgart, Weißenhof-Museum
  • Führungen durch Museumspersonal im Weißenhofmuseum und durch die Modigliani-Ausstellung
  • Führung durch die ständigen Sammlungen von Staatsgalerie und Kunstmuseum Stuttgart
  • Bausstellenführung "Stuttgart 21"
  • Insovenzsicherungsschein
  • VOX-Tourguidesystem

Ablauf

 

1. Tag     Freitag, 1. Dezember

Die Anreise nach Stuttgart erfolgt individuell. Von Köln / Bonn empfiehlt sich eine bequeme Anreise mit der Bahn (z.B. 09:11 Uhr ab Köln/Deutz - planmäßige Ankunft: 11:22 Uhr)
Das Hotel liegt nur 200 Meter vom Bahnhof entfernt.
Um 13:15 treffen wir im Eingangsbereich des Hotels zusammen und fahren zunächst mit dem Bus zur Weißenhof-Siedlung. Im Museum dort erfahren wir spannende Einzelheiten über dieses Epoche-machende Avantgardeprojekt des Jahres 1927, das zu den herausragenden Projekten der "Internationalen Moderne" zählt.
Zum Abendessen haben wir in einem nahe des Hotels gelegenen Restaurant reserviert (optional)

2. Tag     Samstag, 2. Dezember

Den Samstag beginnen im Kunstmuseum Stuttgart. Der Glaskubus-Bau beherbergt eine exquisite Dauerausstellung als deren bedeutendste Schwerpunkte die weltweit größten Sammlungen von Werken des Malers Otto Dix sowie des Stuttgarters Willi Baumeister gelten dürfen. Darüber hinaus werden im Kunstmuseum immer wieder hervorragende Wechselausstellungen gezeigt werden: während unseres Aufenthalts ist eine Ausstellung mit Porträts aus der Zeit der "Weimarer Republik" zu sehen.

Nach einer Mittagspause treffen wir uns wieder und besuchen gemeinsam die Stuttgarter Staatsgalerie. Dort werden wir zunächst durch die große Modigliani-Ausstellung geführt. Nach einer kleinen Pause zeige ich Ihnen noch eine Auswahl der ständigen Sammlung des Hauses. Dabei werde ich mich auf die Zeit der frühen Moderne konzentrieren, so dass also die Kunst ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts den Tag bestimmt.
Dabei können wir auch an die Erlebnisse des Vortags anknüpfen, an dem wir in die Ideen der Architektur-Avantgarde der 1920er Jahre eingeführt wurden. Es ist spannend die Ikonen der klassischen Moderne mit berühmten Beispielen der so genannten "Postmoderne" zu vergleichen: der britische Architekt James Sterling hat in den 1980er Jahren nicht nur den Aufsehen erregenden Neubau der Staatsgalerie sondern auch die benachbarten Bauten des Historischen Museums und der Musikhochschule gebaut.

Empfehlung für ein mögliches Abendprogramm: In der Staatsoper kann man am Abend eine Aufführung von Richard Strauss' "Frau ohne Schatten" erleben (nicht inkludiert)

3. Tag     Sonntag, 3. Dezember

Zum Abschluss des gemeinsamen Programms erleben wir noch eine Führung auf der Baustelle des Großprojektes "Stuttgart21" (exklusiv für unsere Gruppe). Das gigantische Vorhaben, das von vielen Aktivisten und Aktivistinnen als fehlgeleitetes Milliardengrab bekämpft, von den Befürwortern aber als visionäre Infrastrukturmaßnahme gepriesen wird, gehört zu den umstrittensten Baustellen der Bundesrepublik in unserer Zeit. Seit die letzte der schon jetzt international berühmten "Kelchstützen" gegossen wurde, steigt die Neugierde auf das Raumerlebnis der künftigen unterirdischen Bahnsteighalle.

Mögliche Zugverbindung  für die Rückfahrt Stuttgart - Köln: 15:51 - 18:04 (ICE bis Köln Hbf) oder 16:37 - 18:59 (ICE bis Köln/Deutz)

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