SKULPTURENTAG BONN

Bewundert und umstritten: Kunst im öffentlichen Raum in der ehemaligen Bundeshauptstadt

Sonntag, 4. August 2024

Jaume Plensa "Laurelle" (2024)


In Rio de Janeiro, Madrid, Tokio, New York, Chicago und vielen weiteren großen Metropolen der Welt findet man sie, die eindrucksvollen oft gigantisch großen Frauenköpfe des spanischen Bildhauers Jaume Plensa.
Seit dem 26. Mai 2024 empfängt nun Plensas "LAURELLE" mit geschlossenen Augen und in meditativer Gelassenheit jene Passanten, die aus Bad Godesbergs bescheidenem Bahnhof strömen und über dessen Vorplatz hetzen.

Die erneute Aufstellung einer monumentalen Skulptur eines internationalen Stars der Kunstwelt in Bonn bietet den schönen Anlass, wieder einmal die aufregende Skulpturenstadt Bonn zu erkunden.

Henry Moore "Two Large Forms" (1979)

Man muss lange suchen, bis man eine Stadt findet, die über eine derartige Fülle exzeptioneller Kunstwerke im öffentlichen Raum verfügt – erstaunlich genug für eine Stadt, die nicht eben für Kühnheit und kulturellen Wagemut berühmt ist.

Grundstein für Bonns Aufstieg zu einer international beachteten Skulpturenstadt legten selbstredend jene Jahrzehnte als Hauptstadt des westlichen Teils im geteilten Deutschland. In den letzten beiden Dekaden der Bonner Republik war die Bronzeplastik TWO LARGE FORMS des britischen Bildhauers Henry Moore die wahrscheinlich bekannteste Skulptur hierzulande.
Helmuth Schmidt hatte ihre Aufstellung im Jahr 1979 auf dem Rasen vor dem Bundeskanzleramt durchgesetzt und schnell wurde sie zu einer Art Wahrzeichen der alten Bundesrepublik, dessen Bild sich in ungezählten Nachrichtensendungen auch dem wenig kunstinteressierten Bürger eingeprägt hat.

Ein Abschnitt des "Skulpturentags" führt durch das ehemalige Regierungsviertel und ich erzähle Ihnen die Geschichte von Moores Skulptur. Außerdem zeige ich Ihnen Olav Metzels "Meistdeutigkeit" (1996) , Hans Dieter Bohnets "Integration" (1975) und Marc di Suveros "L'Allumé" (1990).

Markus Lüpertz "Beethoven" (2014)

Schließlich fahren wir weiter Richtung Innenstadt. Im Hofgarten finden sich drei höchst unterschiedliche "Künstler-Denkmäler": Ulrich Rückriems Gedenkstein für Heinrich Heine, Stefan Balkenhols "Hommage an August Macke" (2018),  und Markus Lüpertz "Beethoven" (2007). Die letzten beiden Werke sind Teil des "Kunstprojekts Bonn" der Stiftung für Kunst und Kultur des ebenso erfolgreichen wie umstrittenen Kunstmanagers Walter Smerling.
Jaume Plensas "LAURELLE" ist Smerlings jüngster Baustein, mit dem er Bonn zu einer Weltstadt der Skulptur machen möchte. Polemisch diskutiert wurde vor zwei Jahren, als in der Nähe des Münsters Erwin Wurms "Walking Bag" aufgestellt wurde...



TEILNAHMEGEBÜHR: 65 €

Mindestens 10, maximal 18 Teilnehmer*innen


 

10:00 Uhr:   Treffpunkt am Bahnhof Bad Godesberg (Eigene Anreise)

ca 12:30 - 14:00   Mittagspause am Kunstmuseum Bonn

17:30 Uhr:   Ende des Skulpturentags am Münsterplatz