Pierrot, Pantalon, Paganini & Co - Robert Schumanns bunte Karnevalsgesellschaft

Eine Veranstaltung mit Thomas Wise (Klavier) und Ulrich Forster (Moderation und Rezitation)

 

Samstag, 11.Februar 2017  -  19:30 Uhr
Johanneskirche Troisdorf

Viktoriastraße 1 - 53840 Troisdorf

Eintritt: 15 € (Schüler/Studenten: 10 €)

Karten an der Abendkasse oder im Kirchencafé der Johanneskirche (Viktoriastraße1)

 

 

Samstag, 18. Februar 2017  -  19:30 Uhr
Kammermusiksaal Beethovenhaus Bonn

Bonngasse 20 - 53111 Bonn

Eintritt:  20 €  (Schüler/Studenten: 10 €)

Karten an der Abendkasse (keine Reservierung nötig)

Schuman Carnaval

 

„Das Carneval in Rom muss man gesehen haben, um den Wunsch loszuwerden, es je wieder zu sehen. Zu schreiben gibt es da gar nichts…“

… schreibt Goethe im Eintrag seiner Italienischen Reise am 20. Februar 1878 – um dann ein Jahr später eine lange, mehr als 30-seitige Beschreibung über das zu liefern, was er mit offensichtlicher Lust in Rom im zweiten Jahr seines Aufenthalts wiedergesehen und miterlebt hat.

 Der Bildhauer und Kunsthistoriker Ulrich Forster, der mit Wort und Bild durch den Abend führt, wird Auszüge aus Goethes „Römischen Carneval“ lesen.

Die Archetypen der Commedia dell´Arte erleben wir hier bei grotesken Auftritten – wir werden ihnen auch in Schumanns Klavierzyklus „Carnaval“, Op. 26 wieder begegnen.

Thomas Wise spielt in diesem abendfüllenden Programm diesen Klavierzyklus aus dem Jahr 1835, so wie auch Schumanns 4 Jahre später entstandenen „Faschingsschwank aus Wien“, Op. 26 (1. Satz). Die "Papillons", Op. 2 sind der älteste der drei Zyklen des jungen Robert Schumann. Schumann wurde von einer Schilderung eines Maskenballs zur Karnevalszeit in Jean Pauls Roman "Flegeljahre" angeregt. Fragmente daraus liest Ulrich Forster zwischen den einzelnen Miniaturen.

 

Lust am burlesken Spiel, ungehemmte erotische Annäherung, Rollenwechsel – Karneval und Maskenball leben von der Sehnsucht nach dem Ausbruch aus der Enge der Konvention. Während der „Klassiker“ Goethe, obwohl er sich ganz offensichtlich der Faszination nicht entziehen kann, bis zuletzt skeptisch bleibt, bekennt sich der Romantiker Schumann ohne Vorbehalt zum karnevalesken Aufbruch in eine neue Freiheit. Wenn am Ende seines Klavierzyklus, in dem nicht nur Pierrot und Arlequin sondern auch Chopin und Paganini oder Schumanns Phantaisefiguren „Florestan und Eusebius“ ihren Auftritt haben, die „Davidsbündler gegen die Philister“ in die Schlacht ziehen, wird klar, dass es hier nicht um eine harmlose Genrebeschreibung geht, sondern um die Formulierung eines ästhetischen, gesellschaftlichen und vielleicht auch politischen Bekenntnisses.

 

Thomas Wise

Der amerikanischer Pianist und Dirigent Thomas Wise wurde an der Interlochen
Arts Academy in seinem Heimatstaat Michigan ausgebildet sowie an der New Yorker
Juilliard School, der Kölner Musikhochschule und in London. Zu seinen wichtigsten
Lehrernzählten Bartók-Schüler György Sándor, Aloys Kontarsky und
Peter Feuchtwanger.

Thomas Wise war 2001 bis 2004 Solorepetitor an der Hamburgischen Staatsoper.

Von 2009 bis 2016 war er als Dirigent und Studienleiter an der Oper Bonn tätig. Ab 2009 war er zudem Assistent des Bonner Generalmusikdirektors. Dort dirigierte er Opern von George Benjamin, Britten, Donizetti, Händel, Hindemith, Humperdinck, Mozart, Rossini, J. Strauss, Verdi und Puccini, die Uraufführung von Steffen Schleiermacher´s “Kokain” sowie die viel beachtete Neuproduktion von Thomas Adés “Powder Her Face” in der Inszenierung von Werner Schroeter.

Highlights der letzten Jahrewaren daneben auch die Foyerkonzerte der Reihe
„OperaXtra" mit Ensemblemitgliedernder Bonner Oper. So entstanden Programme
mit Liedern und Klavierwerken vonBeethoven, Chopin, Schumann, Schubert, Hindemith,
Liszt und eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Künstlern wie der Bariton Giorgos
Kanaris oder der Tenor Tamás Tarjányi.

 

 Thomas Wise

Im Februar 2010 trat er als Pianist bei einem Liederabend mit der Sopranistin Brenda
Roberts in der Carnegie Recital Hall inNew York auf.

Mit der Geigerin Nobu Wakabayashi  hat er das Gesamtwerk für Violine und Klavier
von Charles Ives als CD aufgenommen.

 

Weitere Informationen zu Thomas Wise

Hörproben Thomas Wise

 

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