Claudio Monteverdi_o imagini belle

ein Vortragskonzert mit Ulrich Forster & der Capella Vocale

 

Musik von Claudio Monteverdi, Vokalmusik des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts,  wie sie an diesem Konzertabend zu hören sein wird, klingt vielen Menschen heute recht fremd. Das gilt durchaus auch für solche Hörer, die regelmäßig klassische Konzerte besuchen. Eine Musik, noch weit vor Bach und Händel entstanden, also sehr, sehr alte Musik aus einer ziemlich fernen Epoche.

Interessanterweise geht es uns da bei der bildenden Kunst, vor allem in der Malerei, ganz anders. Denken Sie nur an die Serie von großen Renaissance- Erfolgsausstellungen im vergangenen Jahr:  Um die "Gesichter der Renaissance"  zu sehen, standen die Menschen in Berlin geduldig Schlange – die große Leonardo-da-Vinci-Ausstellung in London war bereits ausverkauft, bevor sie eröffnet wurde. Dabei ist diese Malerei viel früher entstanden, als Monteverdis Musik. Dieser auffällige Unterschied in der Vertrautheit des Blicks in die Vergangenheit, hat uns auf die Idee zu diesem ungewöhnlichen Projekt eines kunst- und kulturgeschichtlich geführten Konzerts gebracht.

Mit Hilfe eines Bildervortrags werde ich einiges zum Leben des Claudio Monteverdi erzählen.
22 Jahre war er am Hof der Herzöge Gonzaga in Mantua tätig, wo er einen großen Teil der Madrigale komponiert hat, die an diesem Abend zu hören sein werden und wo auch sein bis heute bekanntestes Werk entstanden ist: L´Orfeo - eine der ersten Opern der Musikgeschichte.

Darüber hinaus untersuchen wir in einer spannenden Gegenüberstellung von Kunst und Musik jene Entwicklungslinien, die das ausgehende Renaissancezeitalter ausmachen. Die Kunsthistoriker haben für diese Epoche den Begriff des Manierismus geprägt. Was verbirgt sich dahinter? Lässt er sich ohne weiteres auf die Musik jener Zeit übertragen? Wenn ich Ihnen Raffaels Verlöbnis Mariens  zeige und dann El Grecos Eröffnung des fünften Siegels und Sie daraufhin eine Motette von Carlo Gesualdo im Anschluss an eine solche von Palestrina hören, werden Sie beeindruckende Parallelen erkennen. Dann werden Sie mit geöffneten Ohren den großen Block mit Monteverdimadrigalen genießen könne, mit dem die Capella Vocale das Konzert beendet.

Freuen Sie sich auf einen spannenden kulturgeschichtlichen Streifzug ins späte 16. und frühe 17. Jahrhundert!

Die Capella Vocale ist ein Ensemble, das aus 10 Sängerinnen und Sängern besteht. Der Schwerpunkt des von uns bearbeiteten Repertoir liegt  auf dem Gebiet der "Alten Musik", aber auch Musik der Romantik waren vom Ensemble  zu hören, ebenso wie die Uraufführung zweier Werke des Ensembelleiters Michael Veltman.

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